How to journal: Dein Inneres zu Papier bringen
Wenn mich jemand fragen würde, welches Tool mir über die Jahre am meisten geholfen hat mich zu verstehen, dann ist das Journaling. Es geht beim Journaling nicht darum seinen Tag niederzuschreiben, oder etwas für die Nachwelt aufzuheben, sondern um ein Gespräch mit deinem Unterbewusstsein. Für jeden gibt es diese eine Person, mit der die Gespräche fließen, die eine Person die dir die besten Ideen und tiefsten Einsichten über dich selbst und die Welt entlockt – eigene Gedankengänge die dich selbst überraschen. Und so, oder so ähnlich ist das mit dem Journaling.
Be this one special person to yourself.
Es gibt keine Regeln, keine Formvorschrift, kein Richtig oder Falsch. Jeder Gedanke ist wertvoll und kommt genau zur richtigen Zeit im richtigen Moment – vertrau deiner Intuition, deinem Unterbewusstsein und deinem Herzen, dass sie genau „wissen“ was zum Vorschein kommen soll. Und dann schreib es nieder. So kann ein wunderbarer Dialog mit dir selbst entstehen. Nimm mit viel Verständnis, Liebe und Offenheit an, was aus dir heraussprudelt, versuch es nicht zu werten and let the magic happen. Es gibt danach nichts weiter zu tun, als dein Unterbewusstsein arbeiten zu lassen – entspann dich und denk nicht allzu viel über das Geschriebene nach. Es ist wie ein Detox für den Geist und die Seele.
Es gibt verschiedene, sehr gute Gründe mit dem Journaling anzufangen und genauso viele Dinge die sich im Lauf entwickeln werden.
Das wichtigste: sei neugierig, aufmerksam und verständnisvoll.
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Es hilft uns aus angelernten Mustern auszubrechen.
Aufzuschreiben, wie es uns in bestimmten Situationen geht, wie wir uns verhalten und welche Emotionen und Gefühle ausgelöst werden, hilft uns dabei zu erkennen, wenn wir uns in einem Muster wiederfinden. Ein Muster ist eine konditionierte Reaktion auf eine bestimmte Situation – ein Trigger der uns in die Vergangenheit zurückwirft und uns wie früher fühlen und handeln lässt. Beginnen wir darüber Buch zu führen, werden routinierte Dynamiken leichter sichtbar und unsere Kognition, also unser Kopf beginnt zu verstehen, wenn wir aus einer Konditionierung handeln und gerade nicht unvoreingenommen sein können. So ein Muster meint es nicht böse mit uns, ganz im Gegenteil es versucht uns zu schützen, bzw. uns vor vergangenem Leid zu beschützen. Unterbewusstsein hat weder Raum-, noch Zeitverständnis – es reagiert aus einem angelernten Mechanismus. Hat unser Kopf allerdings erst einmal verstanden, dass wir reagieren und nicht agieren, ist ein großer Schritt getan.
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Es hilft uns dabei uns nachhaltig zu ändern.
Wir bringen durch den Akt des Schreibens, durch die Mechanik, die Führung des Stiftes angestaute Energie zu Papier. Es ist nichts anderes als eine Änderung des Energieflusses im Körper. Wenn man sich das Ganze wie einen Stromkreis vorstellt, ist der Loop, der durch die im Kopf kreisenden Gedanken entsteht, durch den Arm, die Hand, über den Hals durchbrochen und eine neue Dynamik kann sich entwickeln. Die Änderung der Energie im Körper ist ein zugegeben Anfangs schwerer, aber mit Übung immer leichter werdender Weg uns nachhaltig zu ändern. Wie im außen, so auch im innen versucht Energie immer den Weg des geringsten Widerstandes zu nehmen. Also wundert euch nicht, wenn viel (negative) Emotion und Widerstand aufkommt, wenn es darum geht den Stift in die Hand zu nehmen und zu schreiben. We all love our comfort zones – don’t we?!
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Es hilft uns Klarheit und Einsicht über uns selbst zu erlangen.
Ein Gefühl von Verständnis sich selbst gegenüber. Dadurch, dass erst der Kopf die Muster erkennt und der Rest des Körpers die neue „Wahrheit“ im nächsten Schritt verinnerlicht. Es gibt verschiedene Wege zur Selbsterkenntnis, der einfachste für viele von uns ist jener über die Kognition. Durch unser männlich geprägtes Welt- und Kulturverständnis tendieren wir dazu, uns vor allem auf unseren Kopf zu verlassen. So ist der Weg über Geschriebenes ein bekannter, der gut angenommen werden kann. Logik als Schlüssel zu unserem Unterbewussten – auch wenn Unterbewusstes oftmals ganz und gar nicht logisch oder rational ist, kann es ein verständlicher und deshalb nachhaltiger Umweg sein.
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Es hilft uns dabei anderen mehr Verständnis entgegenzubringen.
Mit Verständnis kommt Akzeptanz, Sanftheit und Mitgefühl – sich selbst und der Umwelt gegenüber. Um eine echte Emotion zu fühlen (echt ist hier wertfrei gemeint – echt im Sinne von frei - frei von antrainierten Verhaltensmustern oder der Reaktion aus einem Mangel heraus) und diese jemand anderes entgegenbringen zu können, müssen wir diese Emotion uns zunächst selbst entgegenbringen. Wir können uns für noch so weltoffen, verständnisvoll oder objektiv halten – aber können wir Liebe, Respekt und Mitgefühl nicht für uns selbst empfinden, dann klappt das auch nicht mit unserem Umfeld. Haben wir erstmal angefangen uns selbst zu lieben, dann steht uns die Welt offen. Everything is love und sie ist eines der wenigen Dinge, die sich vermehrt, wenn wir sie teilen.
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Es hilft uns dabei unser Monkey Mind im Kopf ruhig zu stellen.
Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen, wir uns Sorgen machen, oder Angst haben, dann hat das oft mit dem Verlust des Bezuges zu unserem Urvertrauen zu tun. Urvertrauen findet sich im ersten Chakra wieder (Verlinkung anderer Blogpost) und wird ganz früh als Baby gebildet. Es ist das Vertrauen, gehalten und geliebt zu werden, sich fallen lassen zu dürfen und sich dem Fluss des Lebens hinzugeben. Auch wenn es früh gebildet wird, ist es nie zu spät an seiner Stärkung zu arbeiten. Journaling hilft uns dabei etwas Energie aus unserem Kopf zu bekommen und im restlichen Körper zu verteilen. Ein energetisiertes Becken wird zu einem starken Becken und führt zu mehr Verwurzelung und einem sicheren Lebensgefühl.
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Es hilft uns wichtige Entscheidungen zu fällen und unsere Träume zu erfüllen.
Was lässt uns besser verstehen was wir wollen und brauchen als ein klärendes Gespräch. Nichts anderes ist Journaling. Die Möglichkeit mit sich selbst Klartext zu reden und so verborgene und geheime Wünsche aufzudecken.
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Es hilft uns aktiver und vitaler zu werden.
Gedankenkreisen kann uns sehr müde machen, wir fühlen uns niedergeschlagen und ausgelaugt und wollen das mit körperlicher Ruhe kompensieren. Oftmals ist es jedoch gar nicht der Körper der Ruhe braucht, sondern unser Geist und unsere Seele. Unser System kann nicht zwischen einer tatsächlichen, und einer imaginären Bedrohung unterscheiden und so schütten wir Stresshormone aus, die durch mangelnde Bewegung nicht abgebaut werden können. Journaling hilft dabei mehr Platz im Kopf für Leerlauf zu schaffen und sich zu erholen.
Was du dazu brauchst ist nichts weiters, als ein Journal, einen Stift, Zeit und Ruhe. Unser "How do you want to feel" Journal gibt's in drei verschiedene Farben, ist liniert und hat ein Gummiband, damit es nicht aufgehen kann.
Wenn du dich erstmal als Brieffreund oder Brieffreundin gewonnen hast, wirst du noch ganz viele andere Gründe finden, warum es eine großartige Idee war, dir die Zeit zu nehmen und deinen Schweinehund zu überwinden. Und wenn nicht, dann ist das auch vollkommen okay – alleine, dass du diesen Artikel bis hierher gelesen hast, hat etwas in dir verändert und wird seine Wirkung zeigen.
Hab Vertrauen, alles kommt zur richtigen Zeit für jede und jeden von uns!