How to heal: Wie wir uns selbst heilen
Wir als Menschen sind ein Mysterium. Ein kurzes Experiment. Schließe deine Augen, nimm ein paar tiefe Atemzüge und stell dir selbst die Frage: Wo sitzt mein Bewusstsein, meine Seele, mein Ich, meine Persönlichkeit, das was mich als Mensch ausmacht? Wir sind so damit beschäftigt uns in einen Bezug zu setzen, wohin zu passen, in eine Zeit, einen Ort, eine Gruppe, dass wir dabei ganz vergessen, wer oder was es eigentlich ist, das passen soll. Wir nehmen unser Bewusstsein als selbstverständlich wahr. Doch was ist unser Bewusstsein?
Unser Bewusstsein ist eine Intelligenz, die sich für die meisten Menschen aus Erinnerungen zusammensetzt – Dinge, die wir getan haben, Gedanken, die wir gedacht haben und Gefühle die wir gefühlt haben. So existieren wir in der Vergangenheit. Unser System lässt nichts anderes zu, als die Gewohnheit und wir leben jeden Tag in einem alten Muster neu. Traumata und schlechte Erfahrungen verstärken diese Dynamik. Wir sind darauf fokussiert diese eine schlechte Erfahrung nicht wieder zu erleben, sodass sich unsere gesamte Aufmerksamkeit darauf richtet was wir nicht wollen. Wir machen das nicht aus böser Absicht, sondern aus Selbstschutz. Dafür, unser Überleben zu sichern und nicht die gleichen (tödlichen) Erfahrungen wieder und wieder machen.
Ein elektromagnetisches Feld produzieren.
Nun hat sich unsere Umwelt nicht parallel zu unserem Nervensystem entwickelt. Wir sind Input ausgesetzt, den wir nicht in der Lage sind zu verarbeiten. Wir hinken nach und verarbeiten so erlebte Momente retrospektiv. Und weil unser Nervensystem darauf ausgelegt ist, sich vor allem das Schlechte zu merken, erzeugen wir ein elektromagnetisches Feld aus Angst, Sorge, Scham und Abscheu.
Sowohl Herz, als auch das Gehirn erzeugen ein elektromagnetisches Feld. Das Heart Math Institute hat herausgefunden, dass sowohl das elektrische, als auch das magnetische Feld des Herzens um ein Vielfaches größer ist als jenes des Gehirns, weit über den Körper hinauswirkt und sogar bei Menschen in deiner unmittelbaren Umgebung messbar ist.
Was hat das alles mit Heilung zu tun? Unsere Existenz unterliegt einer übergeordneten Logik. Von Beginn unserer Existenz an, ist all jenes, das für die Entstehung des menschlichen Körpers verantwortlich ist, kein Produkt eines bewussten Vorganges. So etwas Komplexes wie Verdauung, Atmung, die Funktion der Organe, der Blutkreislauf, die Nervenfunktion und eben auch die Zellregeneration unterliegt einer Ordnung auf die wir aktiv keinen Einfluss ausüben können. Geht man einen Schritt weiter, kann man diese Ordnung im gesamten Kosmos entdecken und das macht uns zu einem Teil eines ungreifbar großen Ganzen.
Krankheit kann man nun als Störfaktor in diesem System sehen. Dieses System ist geprägt von Harmonie und Balance und auch wenn das System eine hohe Resilienz hat, können dauerhaft disharmonische Emotionen und Gedanken eine Auswirkung darauf haben. Wenn ein negativer Gedanke in der Lage ist, diese natürliche Ordnung zu stören, ist ein positiver dann auch in der Lage sie wieder in Ordnung zu bringen?
Unser Gehirn und unser Immunsystem überwachen dauerhaft alle Prozesse, die sich im Körper abspielen. So auch unsere Emotionen. Jedes Körpergefühl, jede Emotion triggert einen dazu passenden Gedanken und so entsteht ein Wechselspiel aus Gedanken und Emotionen – das Resultat nennen wir Persönlichkeit.
Wie uns Emotionen krank machen.
Der ursprüngliche Gedanke mag ein bewusst gewählter gewesen sein. Wird er allerdings ständig und immer wieder wiederholt wird er zum Selbstläufer, zu einem automatisch ablaufenden Programm. Ab einem gewissen Punkt übernimmt der Körper die Steuerung, er schaltet auf Autopilot, der Gedanke manifestiert sich im System und wird zu unsere ganz persönlichen Wahrheit.
Psychoneuroimmunologie nennt sich der Forschungsbereich der dies untersucht – die Wechselwirkungen zwischen Immun-, Hormon-, Nervensystem und Psyche. Forschungen haben gezeigt, dass jeder Gedanke eine biochemische Reaktion im Gehirn auslöst. Dabei werden Botenstoffe ausgeschüttet, die den Körper animieren, eine passende Emotion zu erzeugen. Ob wir wollen oder nicht, bewirkt jeder Gedanke also ein korrespondierendes Gefühl und umgekehrt.
Findet man sich nun in einer negative Gedankenspirale wieder, hilft es einen Schritt zurückzugehen und sich die Frage zu stellen: Unterstützt der vorherrschende Gedanke meinen Genesungsprozess? Ist der Gedanke vielleicht sogar Ursprung der Krankheit? Eric Kandel, wurde für die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen der Nobelpreis verliehen. Will man sein System umprogrammieren, nennt man das hebannisches Lernen. Dazu müssen neue Gehirnsynapsen verdrahtet werden.
Das Gehirn dynamisch halten - Situationen neu interpretieren.
Je öfters ein Gedanke gedacht wird, desto stärker ist diese Neuronen Straße ausgebaut und desto wahrscheinlicher ist es auch in den immer gleichen Mustern zu denken. Man kann sich das vorstellen wie eine tiefe Kerbe, in die man immer wieder hineinrutscht wenn man sich nicht aktiv dazu bringt einen Umweg zu nehmen um die Kerbe etwas auszudünnen.
Umwege zu nehmen und so neue Muster zu formen ist eine Herausforderung. Wenn wir beginnen unser Umfeld zu ändern kann uns das dabei helfen. Umso mehr Neues wir im Außen erleben, desto leichter wird es für uns, unser Inneres zu ändern – man nennt das Neuroplastizität und ist nichts anderes als das Gehirn elastisch zu halten. Das kann so trivial sein, wie einen anderen Weg in die Arbeit zu wählen oder so drastisch wie den Arbeitsplatz zu wechseln. Ziel der Übung ist es seinen eigenen Platz zu hinterfragen: bin ich bereit diese (Opfer)-Rolle loszulassen und mich nicht mehr darüber zu definieren? Was wäre, wenn ich aufhöre diesem traumatischen Ereignis, dieser schlechten Erfahrung soviel Raum zu geben? Wer bleibt über, wenn ich all diese Trauer, Ärger, Ängste ablegen würde?
Oft führen die daraus entstehenden Erkenntnisse in ein völlig neues Leben. Neuer Job, neuer Freundeskreis, neue Beziehung, neue Wohnung, gesünderes Essen, neue Routine, bessere Schlafgewohnheiten. Man wird zu der Person die man sein will, und bleibt nicht jene (kranke), die man in der Vergangenheit war.
Lange glaubte man, dass die genetische Prädisposition viel darüber aussagt, ob wir im Laufe unseres Lebens eine bestimmte Krankheit bekommen werden oder nicht. Mittlerweile hat die Epigenetik herausgefunden, dass Gene bis zu 85% von ihrer Umwelt beeinflusst werden. Was das heißt: Jemand der Tag ein Tag aus, das Leben auf die gleiche Art und Weise lebt, die gleichen Emotionen durchlebt, dieselben Gedanken verfolgt wird auch keine neuen biochemischen Abläufe im Körper produzieren. Schaffen wir es allerdings, unseren Genen eine neue Umwelt zu bieten, rufen diese neue Proteinzusammensetzungen hervor, und Proteine schaffen Leben.
Wie schaffen wir nun ein neues Umfeld? Unser System kennt keine lineare Zeit, kennt kein Innen und Außen und kann nicht zwischen Realität und „Einbildung“ unterscheiden. Einfach ausgedrückt: wir können unsere Gene umdenken.
Was es dazu braucht ist eine Intention, die mit einer klaren Emotion korrespondiert. Die Emotion ist dabei der wesentliche Faktor. Positive thinking alleine ist nicht genug. Gefühl und Gedanke müssen in Harmonie sein, um eine biochemische Reaktion auslösen zu können. Beides muss authentisch und ehrlich sein, so als ob du es gerade tatsächlich erlebst – dein innerer Zustand muss zur Realität werden und das am besten täglich.
Wo sind meine Schmerzen?
Ist dein Tag geprägt von ständig gleichen Ereignissen, übernehmen die Lebensumstände irgendwann die Führung und dein Körper folgt den immer gleichen Bahnen. Beobachten kann man das anhand der ersten Gedanken die man in der Früh hat. Warte ich bereits darauf, die Schmerzen, die Trauer oder den Stress zu spüren, werden sie sich auch einstellen. Auf unseren Körper ist Verlass!
Alles in deinem Leben ist mit einem neurologischen Muster verknüpft und produziert eine Emotion. Für den Körper ist es angenehm immer wieder die gleichen Emotionen zu empfinden, egal ob diese schön oder weniger schön sind. Es braucht weniger Energie und wir sparen Energie wo immer wir können. So kann es sein, dass man einen egoistischen Freund dazu nutzt, die eigene subjektiv gefühlte Wertlosigkeit zu legitimieren, oder den Chef dazu, die Abhängigkeit nach Beurteilung zu befriedigen. Wir schaffen uns unbewusst ein Umfeld, dass uns dabei unterstützt in unserer Geschichte zu bleiben.
Wie wir unsere eigene Realität formen.
Eines der Grundgesetze der Quantenphysik sagt, dass jede Materie, wenn sie auf ihre kleinsten Teile heruntergebrochen wird ein Energiefeld ist. Diese Teile existieren in Wellenform und fixieren sich erst durch die Beobachterin oder den Beobachter an einem festen Platz. Unser Universum ist also ein endloses Sammelsurium an möglichen Realitäten, die erst durch die Beobachtung Tatsache werden. Wir beobachten mit unseren Sinnen, die im Gehirn analysiert und interpretiert werden. Somit ist die Interpretation (also ob es etwas gut oder schlecht ist) immer ein Produkt unserer Gedanken. Sie ist Fiktion.
Was bedeutet das jetzt? Im Groben und ganz simple ausgedrückt, dass wir durch die Kraft unserer Gedanken unsere eigene Realität formen, in jeglicher Form. Ob wir glücklich sind oder nicht, ob wir krank sind oder nicht, ob wir dick sind oder nicht, ob wir erfolgreich sind oder nicht. Gesundheit beginnt also mit einem Gedanken, der eine Emotion produziert, die sich manifestiert, Proteine formt und sich mit der Zeit materialisiert.
Meditation ist eines der Tools, das immer wieder empfohlen wird um negativen Gedanken zu entfliehen und Gedankenschlaufen zu durchbrechen. Meditation ist großartig. Es lehrt uns Geduld und Resilienz - die Nervenstärke sich mit den eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Es zeigt uns, dass wir nicht nur unsere Gedanken oder unsere Emotionen sind. Es bringt unser Unterbewusstsein hervor und lässt uns klarer sehen. Aber Meditation hat ihre Grenzen. Nämlich dann, wenn wir aus der Meditation aufstehen, wieder den gleichen Arbeitsweg wählen uns auf den gleichen Sessel, vor dem gleichen Bildschirm setzen, zur gleichen Zeit uns eine Tasse Kaffee holen, den gleichen Weg zurück nach Hause fahren, uns auf die selbe Couch legen, in der gleichen Position und Fernsehen bis wir uns schlafen legen, um am nächsten Morgen wieder mit den gleichen Gedanken aufzuwachen.
Du musst nicht dein komplettes Leben auf den Kopf stellen, den Job kündigen, den Partner verlassen, die Kinder schnappen und nach Bali ziehen um ein neues neuronales Muster zu knüpfen. Es reicht oft, Kleinigkeiten anders zu machen und auf bestimmte Dinge anders zu reagieren. Mit mehr Gelassenheit dem Partner zusehen, wie er das Badezimmer unter Wasser stellt, den Kindern die Zeit lassen, wenn sie bummeln, im Straßenverkehr mehr Rücksicht auf andere nehmen und verstehen lernen, dass der gleiche Grant in der gleichen Situation eine noch tiefere Kerbe auf der Neuronen Straße hinterlässt.
Und wo jetzt anfangen?
Mit Beobachtung. Am besten lehnst du dich für ein paar Minuten zurück und beobachtest, was dieser Artikel mit dir gemacht hat. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es zwei gängige Reaktionen darauf gibt: Neugierde und Ärger. Ist deine Reaktion Neugierde - großartig! Dein System ist bereit sich neuen Aufgaben zu stellen, Umwege zu gehen und die bekannten Straßen zu verlassen. Ist deine Reaktion Verärgerung - noch besser. Ärger ist oft eine sekundäre Emotion, die eine ursprüngliche Emotion verdeckt und dich dabei hindert besser hinzusehen. Es gibt viel zu entdecken und du stehst am Anfang einer wunderbaren Reise glücklich, zufrieden und gesund zu sein.
Wir bieten im Herbarium verschiedene Tools an, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Eine tolle und wissenschaftlich bewiesene Methode ist die Messung und Beeinflussung deiner HRV (Herz-Raten-Variabilität). Hier gibt's mehr Infos dazu und du kannst dich auch gleich für eine Sitzung anmelden.
Du machst das alles sehr gut und hast es mit dem Lesen bis hierher geschafft. Das zeigt, dass du den Prozess der Veränderung bereits gestartet hast.
Vertrau in dich, Sophie